Bericht zu WüGIDA am 12.10.15

Gegen 17 Uhr hatten sich bereits rund 250 Menschen am Würzburger Hauptbahnhof versammelt, um an der Demo des Bündnis „Würzburg lebt Respekt“ unter dem Motto „Rassismus raus aus den Köpfen“ teilzunehmen. Ganz vorne mit dabei war auch ein lautstarker antifaschistischer Block. Auf dem Weg durch die Innenstadt wuchs die Anzahl der Teilnehmer*innen bis zur Abschlusskundgebung auf ca. 800 Menschen an.

Sehr erfreut waren wir darüber, dass sich nach der Abschlusskundgebung ein spontaner Zug aus ca. 200 Menschen verschiedener Initiativen formierte, der sich unter dem lauten Rufen von Parolen, mit Fahnen und Transpis ausgestattet, auf den Weg zum Beginn der Route der Pegidist*innen machten. Dort stellte sich die ankommende Masse sehr entschlossen den Rassist*innen in den Weg.

Liebe Leute: das war ein starkes Zeichen der Solidarität in diesen finsteren Zeiten!

Trotz allen Bemühungen gelang es dem USK einen Korridor am Rand der friedlichen Blockade „freizuräumen“. Dabei wurden wahllos Menschen mit Fäusten und Tritten malträtitiert und mehrmals mit Schlagstöcken angegriffen. Auf am Boden liegende Personen wurde keinerlei Rücksicht genommen.

Von nahezu jedem Gitter aus hielten wir dem Aufmarsch der – überwiegend aus bekannten und extra angereisten Neonazis bestehenden – Vollidiot*innen und der dort verbreiteten menschenfeindlichen Hetze unser Protest und Widerstand entgegen.

Nach ihrer Hetzveranstaltung wurden die Pegidist*innen zur Residenz hin aus ihrem Laufstall entlassen. Im Zuge dessen kam es zu Drangsalierungen von Gegendemonstrierenden und schikanösen Szenen seitens des USK. Einzelne Menschen wurden zur Personalienfeststellung mitgenommen, während eine große Gruppe Demonstrierender jeder Couleur ohne ersichtlichen Grund in einem Polizeikessel festgehalten wurden.

Wir haben es als sehr positiv empfunden, dass viele Menschen die Notwendigkeit sahen, wütend und entschlossen gegen die unerträgliche Menschenfeindlichkeit von PEGIDA auf die Straße zu gehen.

Erschreckend war hingegen die doch recht große Zahl der Rassist*innen, besonders der offen auftretenden Neonazis. Allerdings verwundert es uns nicht, ist doch das gesamtgesellschaftliche Klima von einer brodelnden, braunen Suppe des Rassismus durchtränkt. Wie können Stadt und Polizei dieser vergifteten Ideologie einen Raum geben und gleichzeitig den Gegenprotest kriminalisieren?

Wir sind zuversichtlich, dass die heute anwesenden Personen sich auch in Zukunft den Widerlingen entgegenstellen werden und hoffen, dass wir gemeinsam diesen rechten Irrsinn stoppen können!