Antimilitaristischer Vortrag

Einladung zum Antimilitaristischen Abend

Wann? – Do, 29.10.15, 19 Uhr
Wo? – „Blauer Adler“ (Mergentheimer Straße 17, Würzburg)
Wer? – Referent: Uwe Hiksch
Veranstalter: Florakreis Würzburg

„Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ Der Leitsatz aus dem Bekenntnis von Buchenwald offenbart die antifaschistische Stimmung, die aus zwölf Jahren des NS-Regimes resultierte. Man nahm sich im neugegründeten deutschen (Teil-)Staat, der Bundesrepublik Deutschland, vor, diesen Gedanken als Grundsatzformel zu definieren. Imperialistische oder sonstige Kriege, die nicht im Sinne eines Abwehrkrieges stehen, dürften nie wieder von deutschem Boden ausgehen!

Im Jahr 2015 hat sich dieses damalige Bekenntnis längst zu einer leeren Phrase im Munde der Politik gewandelt. Man erinnert zwar regelmäßig an die Opfer des größten Krieges der Menschheit, jedoch stellt Krieg allgemein nichts Verwerfliches mehr dar. Die Bundeswehr gilt bei vielen als attraktiver Arbeitgeber, sie ist bei Jobmessen, in Schulen und Universitäten präsent und lockt mit Abenteuercamps für Kinder die jüngste Generation zum „spaßigen“ Umgang mit der Waffe. Auch in Rüstungsexporten in streng restriktive Regime wie Saudi-Arabien erkannte die Regierung einen lukrativen Wirtschaftszweig.

Begründet wird dieser Widerspruch zwischen propagiertem Pazifismus und realer Kriegstreiberei mit „mehr Verantwortung in der Welt“, wie Bundespräsident Gauck verkündete. Diese „Verantwortung“ zeigte sich nicht nur beim NATO-Krieg in Afghanistan, der gänzlich gescheitert ist und neben tausenden Zivilopfern sogar noch die Taliban stärkte, sondern auch bei der Kontrolle von Handelswegen und der „Absicherung“ von Grenzen. Die Bundeswehr ist wie jedes westliche Militär fest in der Maschinerie des Kapitalismus integriert. Sie erfüllt tödliche Aufgaben, für die der Begriff „Verantwortung“ nicht weniger als einen verfälschenden Euphemismus darstellt.

„Bist du eher der Beach- oder eher der Bergtyp?“, fragte die Bundeswehr die BRAVO-Leser*innen, als es um die Einteilung in Abenteuercamps ging. Nach der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht wird seit Jahren verstärkt Werbung für die Bundeswehr gemacht, wobei auch nicht davor zurückgeschreckt wird, die Allerjüngsten auf den tödlichen Beruf anzusprechen. Eine Normalisierung des Krieges, und damit des Töten und Getötet werden, ist ein bewusst geschaffter Zustand. Neben „normalen“ Firmen und Betrieben findet man auf Jobmessen Bundeswehroffiziere, die von Disziplin, dem Durch-die-Welt-Reisen und gutem Gehalt sprechen statt von Trauer und Traumatisierungen. Die Realität, dass nur Menschenmaterial für blutige NATO-Operationen gesucht wird, wird hinter Propagandabildern versteckt. Wird einer solchen Anwerbung der Jugend Protest entgegengebracht, wie es bei der Jobmesse an der Universität Würzburg im November 2014 geschah, hagelt es repressive Maßnahmen gegen die Protestierenden. Widerstand gegen den deutschen Militarismus wird nicht geduldet und knallhart versucht mit Repression niederzudrücken.

Um sich über dieses Thema zu informieren, laden wir euch zum „Antimilitaristischen Abend“ ein, bei dem es neben einem Vortrag über Krieg und Waffenexport auch einen musikalischen Rahmen geben wird.