Nachtrag zum rassistischen Brandanschlag in Wertheim

In der baden-württembergischen Kleinstadt Wertheim kam es in der Nacht vom 19.09.2015 zu einem Brandanschlag auf eine Turnhalle, in der hunderte Geflüchtete untergebracht werden sollten. Die Täter*innen schlugen die Scheiben der Turnhalle ein und verwendeten Brandbeschleuniger. Das Gebäude brannte aus, ist nun einsturzgefährdet und kann somit nicht mehr für die Unterbringung Geflüchteter genutzt werden. Der Verein „Willkommen in Wertheim“ meldete am nächsten Tag einen Solidaritätsmarsch an. 1.500 Menschen folgten dem Aufruf, zur ausgebrannten Turnhalle zu ziehen. Auch einige Antifaschist*innen aus Würzburg machten sich auf den Weg in die 50 km entfernte Stadt. Die Bürger*innen zeigten sich entsetzt über den Anschlag. Die große Teilnehmerzahl kann als positives Zeichen einer offenen Zivilgesellschaft in Wertheim gesehen werden. Nach Abschluss der bürgerlichen Kundgebung kam es zu einer lautstarken Spontandemonstration von ca. 30 Antifaschist*innen aus der Umgebung. Die Sponti wurde positiv von den Bürger*innen aufgenommen.

Die Geschehnisse in Wertheim zeigen, dass auch in einem gesellschaftlich offenen Klima, Rechtsterrorist*innen versuchen, Angst zu verbreiten. Der Anschlag reiht sich ein in eine neue Welle rechtsradikaler Gewalt. Die offen ausländerfeindliche Hetze von PEGIDA, AfD etc. hat Rassismus in der Gesellschaft wieder salonfähig gemacht. Anschläge, wie der in Wertheim sind die Folge eines vergifteten gesellschaftlichen Klimas in der BRD. Die Brandanschläge zeigen uns, wie essentiell antifaschistische Arbeit derzeit ist. Wir rufen auf, sich konsequent jeder rechten Agitation entgegenzustellen. Keine Toleranz für Rassist*innen!