Bericht zu den Protesten gegen den APS Kongress

Letzte Woche fand im Congress Centrum Würzburg der 10. Internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge statt. Der evangelikale Kongress bietet homo- und transphoben Referent*innen eine Bühne, sowie Sexismus und einem reaktionären Frauen*- und Familienbild. So war dieses Jahr, neben einer Pro-Life-Referentin, auch ein Stand des „Marsch für das Leben“ zu Gast.

Weiter Informationen zu dem Kongress stehen im offenen Brief.

Die Antifa Würzburg, MissMutig und Queer Pride Würzburg organisierten am Mittwoch, dem Startdatum der mehrtägigen Veranstaltung, einen Infostand in der Eichhornstraße, um Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und für die Demonstration am Freitag zu werben. Etwa 1250 Flyer wurden verteilt und zahlreiche Passant*innen, darunter viele queere Personen, bedankten sich bei den Aktivist*innen für ihr Engagement. Natürlich gab es auch Streitgespräche, doch der Zuspruch überwog deutlich. Auch die taz informierte im Vorfeld über den Kongress und den Protest dagegen. So musste OB Schuchardt, nachdem er von mindestens einer Privatperson, der taz und der Linkenabgeordneten Simone Barrientos darauf Aufmerksam gemacht wurde, sein Grußwort auf der APS-Website zurücknehmen.

Auch die Demo unter dem Motto „You can’t pray the gay away“ am Freitag war ein Erfolg. Die zum großen Teil pink gekleideten Demonstrant*innen zogen vom Hbf, durch die Innenstadt bis vor das Congress Centrum und die Stimmung im „Pink Block“ war ausgelassen. Neben bekannten Parolen, wie „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ und „Kondome, Spirale, Linksradikale“ wurden auch spontane wie „Ihr habt die Hölle – wir haben Sex!“ von den überwiegend jungen Menschen gerufen.
Währenddessen fand auf der Friedens-Brücke eine Kletteraktion von Aktivist*innen statt, die ein Banner gegen Homophobie hissten. Die Demo endete mit teilweise sehr persönlichen Redebeiträgen. Nach einem inhaltlichen Bericht über den Kongress berichtete die Mutter eines Trans-Mannes von den Problemen und Schwierigkeiten, die Transsexuelle durchmachen müssen. Solange Homosexuelle sich outen müssten, während Heterosexuelle dies nicht tun, kann keine Gleichberechtigung erreicht werden.

 

!Trigger Warnung!

 

Eine weitere Rednerin* ging darauf ein, was es bedeutet als Frau* im Patriarchat zu leben und ging hierbei auf Sexismus, sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt ein. Die letzte Rednerin* berichtete von der alltäglichen Ausgrenzung queerer Person. Von Gewalt und Verfolgung, der queere Menschen noch immer ausgesetzt sind.

Der Kampf um Gleichberechtigung und Freiheit ist noch lange nicht vorbei. Auch in Würzburg kann mensch am 29. Juni auf dem Würzburger Street Day wieder ein Zeichen gegen Homophobie setzen.

Join the pink block (again)!