27.7. Antirassistische Mobi-Kundgebung für die bayernweite Demo am 31.7.

Am Mittwoch 27.07.16 fand von 14 bis 18 Uhr eine Mobi-Kundgebung am Oberer Marktplatz vor dem Falkenhaus in Würzburg statt. Die 10-20 Antirassist*innen verteilten Flyer zur Demonstration „no deportation nowhere“, die am Sonntag bayernweit stattfinden wird und zum Protestcamp „solidarity for all“ nächste Woche in Bamberg. Banner und Transparente forderten ein Ende der „Festung Europa“, ein Bleiberecht für alle und ein Ende der Lagerpflicht für Geflohene.

Zudem wurde in Reden besonders auf die prekäre Situation von Sinti und Roma aufmerksam gemacht. Sinti und Roma fliehen vor sozialer Ausgrenzung in den Balkanländern. Kinder bekommen häufig keine Schulbildung, Jobs gibt es kaum für die sozial Stigmatisierten und dauernd sind sie der Gefahr rassistischer Angriffe von Nationalisten ausgesetzt. Wenn diese Menschen es geschafft haben vorläufig aus dem totalen Elend zu entkommen, werden sie in Deutschland als „Wirtschaftsflüchtlinge“ bezeichnet und ihnen wird jegliches Recht auf Asyl verwehrt. In Sammellagern werden die sog. „Balkanflüchtlinge“ konzentriert, eine wirkliche Überprüfung der Fluchtgründe findet nicht statt und ohne große mediale Öffentlichkeit werden diese Menschen zurück in ihre Länder abgeschoben, wo sie weiter ein Leben im Elend und ohne jegliche Chancen auf soziale Teilhabe erwartet. Basis einer solchen Politik ist der gesellschaftlich tiefverwurzelte Antiziganismus. Größtenteils nahmen die Menschen zwar die Flyer an. Wir finden es aber erschreckend wie viele Menschen sich mittlerweile auch in einer sich als weltoffen bezeichnenden Stadt wie Würzburg trauen offen rassistische Scheiße loszulassen. CSU, AfD, PEGIDA und Co haben es geschafft dem Rassismus der Mitte eine Plattform zu bieten und somit traut sich die Kartoffel wohl Sachen zu fordern wie:„alle Ausländer abschieben“ ohne direkt eine Schelle zu erwarten zu müssen. Auch nach den Gewalttaten in Bayern, die medial überhöht werden und somit ein Angstgefühl erzeugen, muss weiter gekämpft werden, dass die gesellschaftliche Stimmung nicht noch weiter kippt. Es muss gezeigt werden, dass die eigentlichen Gewalttaten von „uns“, der Festung Europa ausgehen. Während der Amokläufer von Heidingsfeld die Schlagzeilen tagelang bestimmt, sind Meldungen von hunderten toten Menschen im Mittelmeer nur noch maximal eine Randzeile in der Zeitung wert. Kommt am Sonntag 31.07.2016 um 16 Uhr zum Hauptbahnhof in Würzburg zur Demonstration „no deportation nowhere“ oder beteiligt euch an Protesten in euren Städten. Kommt nächste Woche zum „solidarity for all Camp“ nach Bamberg. Jede*r hat das Recht hier zu leben und jede*r hat seine Gründe dafür!