Ergänzung zum Bericht über die Nazikundgebung am 30.01.2016

Zu der Berichterstattung der Antifa Bamberg zu der Nazikundgebung, möchten wir noch einige Eindrücke schildern. Selten wurden Gegenproteste in einer solchen repressiven Intensität überwacht, wie wir es an diesem Tag in Bamberg gesehen haben.

Zum einen wurden die TeilnehmerInnen der Gegenveranstaltung von allen Seiten permanent und massiv abgefilmt und überwacht, zum anderen sah man die gesteigerte Motivation der Bullen, das Vermummungsverbot zur willkürlichen Schikane gegen die TeilnehmerInnen zu verwenden. Die Schikane beschränkte sich nicht nur auf passives Abfilmen der Gesamtkundgebung, sondern zeigte sich auch im aktiven Erstellen von Personenprofilen, zum Beispiel durch gezielte Portaitaufnahmen von allen Seiten und dem Abfotografieren von äußerlichen Merkmalen zur Identifizierung. Das bloße Halten von Transparenten auf Schulterhöhe galt demnach als Vermummungsabsicht, genauso wie das Sitzen auf dem Boden hinter dem Transparent. Es wurden wahllos Drohungen der Polizei ausgesprochen, TeilnehmerInnen zu verhaften. Die offensichtliche Ursache für das skandalöse Verhalten der Bullen sehen wir in der Verschärfung des Vermummungsverbotes, welches seit dem 1.12.2015 in Bayern eine Straftat darstellt. Wir halten das Bullenvorgehen für absolut inakzeptabel und in keinster Weise verhältnismäßig. Unsere Solidarität gilt allen an diesem Tag verhafteten AntifaschistInnen.